No Contact
Was ist eigentlich „No Contact“?
Häufig ist der „No Contact“ die einzige Möglichkeit sich aus einer toxischen Beziehung zu befreien und das sogenannte Trauma-Bonding zu unterbrechen.
„No Contact“ heisst in diesem Zusammenhang absolut kein Kontakt. Die toxische Person kann einen nicht mehr erreichen (neue Telefonnummer, neue E-Mail, Blockieren auf allen Ebenen) und man selbst tut auch nichts mehr dafür den Anderen zu erreichen. Hierfür ist absolute Disziplin erforderlich. Hierfür ist häufig sinnvoll, sich alle Taten, Vorfälle, Enttäuschunge etc. der toxischen Person aufzuschreiben und auf diese Liste zu schauen – vor einer Kontaktaufnahme (quasi einem Rückfall) – um diese zu verhindern.
Lässt sich der Kontakt aus Klärungs- oder anderen Gründen nicht vermeiden, sollte dieser immer über unparteiische Dritte, im Zweifelsfall mit der Unterstützung eines Anwalts erfolgen. Freunde sind dafür denkbar ungeeignet, denn diese sind in der Regel in die Situation zu sehr involviert oder könnten längst – auch unbewusst – zu „Flying Monkeys“ geworden sein.
Wenn Kinder im Spiel sind ist No Contact oft nicht möglich. Was dann hilft ist zB Grey Rock, alternativ Tit for Tat.
Meine Erfahrungen mit No Contact
Und dann war der Punkt nach zehn Jahren erreicht, an dem man sich genug aufgerieben hat und gemerkt hat: Du hast einfach keine Chance. In den gesamten zehn Jahren wusste ich immer, dass das alles sinnlos ist und zu Ende gehen wird. Jetzt war es so weit. Wieder ist eine Grenze überschritten worden.
Endlich war das Gefühl und der Wille da auszusteigen.
No Contact ohne Kinder ist eigentlich ganz einfach: Erforderlich sind Disziplin und Ausdauer.
Ich habe den Kontakt zu ihr und zum gesamten Umfeld abgebrochen und dabei war es mir egal, was jemand über mich denkt. Eigene Wohnung, neue Telefonnummer, Sperrung in den sozialen Medien, Regeln in Outlook erstellt, dass Mails direkt gelöscht werden. Zuvor habe ich aufgeschrieben, was in den Jahren so passiert ist, um jederzeit nachlesen zu können. Jeden Tag habe ich einen Strich an der Kreidewand gemacht und mich gefreut.
No contact ist nicht geeignet den anderen „auf Spur“ zu bringen.
Daneben habe ich ausgeschlossen, dass man irgendwo aufeinander treffen kann.
Aber
Das A und O ist: Man muss es wirklich für sich wollen. Bei mir ist es so gewesen, dass ich die gesamte Problematik auf intellektueller Eben begreifen und verstehen musste. Ohne diese Erkenntnis hätte ich so nicht handeln können.
Sollten Sie No contact wollen, aber nicht in Ruhe gelassen werden, so haben Sie uA Ansprüche auf Unterlassung nach dem BGB und nach dem Gewaltschutzgesetz. Einen toxischen Person müssen Sie unbedingt Grenzen aufzeigen.